Rechtsprechung
   LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,28957
LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18 (https://dejure.org/2022,28957)
LG Stuttgart, Entscheidung vom 28.04.2022 - 30 O 17/18 (https://dejure.org/2022,28957)
LG Stuttgart, Entscheidung vom 28. April 2022 - 30 O 17/18 (https://dejure.org/2022,28957)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2022,28957) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichung

  • Justiz Baden-Württemberg

    § 2 Abs 2 Nr 1 RDG, § 3 RDG, § 4 RDG, § 10 Abs 1 S 1 Nr 1 RDG, § 12 Abs 4 RDG
    Zulässigkeit eines Sammelklageninkasso von verschiedenen Kartellschadensersatzansprüchen

Kurzfassungen/Presse (4)

  • landgericht-stuttgart.de (Pressemitteilung)

    Lkw-Kartell

  • justiz-bw.de (Pressemitteilung)

    Sammelklage auf Zahlung von Kartellschadenersatz in Höhe von rund 96 Millionen Euro abgewiesen

  • eurotransport.de (Pressebericht, 29.04.2022)

    Lkw-Kartell: Millionen-Sammelklage von Elvis ist gescheitert

  • juve.de (Kurzinformation)

    Schadensersatzklage und Befangenheitsanträge abgewiesen

 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (54)

  • LG München I, 07.02.2020 - 37 O 18934/17

    Financialright darf nicht für Lkw-Kartell-Geschädigte klagen: Mehr als 3.000

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Ferner wurde mit diesem Schriftsatz (unaufgefordert) die sog. Zusatzvereinbarung vorgelegt (Anlage K 705), die - so der klägerische Vortrag - geschlossen worden sei, um Bedenken Rechnung zu tragen, wie sie das Landgericht München in der Entscheidung 07.02.2020 in Sachen f ... (37 O 18934/17) zur dortigen Erlösverteilung im Falle eines Vergleichs geäußert habe.

    Sie sind - noch mehr als gebündelte Zahlungsansprüche (vgl. dazu LG Braunschweig, Urteil vom 24. April 2020 - 11 O 3092/19, BeckRS 2020, 7293; LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, NZKart 2020, 398; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, EuZW 2020, 279) - typischer Gegenstand eines Anwaltsvertrags und liegen weit außerhalb des Inkassodienstleistern zugebilligten Tätigkeitsrahmens (vgl. OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 55; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 25; KG Berlin, ZMR 2019, 341 Rn. 42 ff; LG Berlin, Urteil vom 22 Oktober 2020 - 67 S 167/20, NJOZ 2021, 107 Rn. 20 ff).

    Die publizierten Entscheidungen des Bundesgerichtshofs, der Kartellsenate der Oberlandesgerichte und der (spezialisierten Kartell-) Zivilkammern zum sog. "Sammelklage-Inkasso" im Kartellschadensersatzrecht (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18. Februar 2015 - VI-U (Kart) 3/14, Rn. 61 - CDC (Zementkartell); LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, Rn. 171 - Zuckerkartell; LG Hannover, Urteil vom 1. Februar 2021 - 18 O 34/17, Rn. 296 - Zuckerkartell (CDC); LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17; LG München I, Urteil vom 28. Juni 2019 - 37 O 18505/17; LG Stuttgart, Urteil vom 18. Februar 2019 - 45 O 12/17; LG Stuttgart, Urteil vom 10. Januar 2022 - 53 O 260/21; die Kammer, Urteil vom 18. Februar 2019 - 30 O 72/18) belegen vielmehr, dass schon in rechtlicher Hinsicht eine Vielzahl von Problemen besteht.

    Dementsprechend hat selbst ein einseitiger Verstoß gegen § 4 RDG die Nichtigkeit der betroffenen Regelung zur Folge, entweder, weil man § 4 RDG selbst als Verbotsgesetz im Sinne des § 134 BGB qualifiziert oder weil der Verstoß gegen § 4 RDG letztlich immer auch einen Verstoß gegen § 3 RDG als Verbotsgesetz im Sinne des § 134 BGB bedingt (so i.E. wohl BGH, Urteil vom 27. November 2019 - 285/18, Rn. 186; bejahend: LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 203; LG Ingolstadt, Urteil vom 7. August 2020 - 41 O 1745/18, Rn. 3028; LG Stuttgart, Urteil vom 10. Januar 2022 - 53 O 260/21; offengelassen: BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20; bejahend: BeckOK RDG/Grunewald, 19. Ed. 1.10.2021, RDG § 4 Rn. 38; Deckenbrock/Henssler/Deckenbrock, 5. Aufl. 2021, RDG § 4 Rn. 33; Krenzler, Rechtsdienstleistungsgesetz, RDG § 4 Rn. 18, beck-online; Johnigk in: Gaier/Wolf/Göcken, Anwaltliches Berufsrecht, 3. Aufl. 2020, § 4 RDG Rn. 1; offen: Tolksdorf, ZIP 2019, 1401, 1410).

    Diese Schwierigkeiten tatsächlicher und rechtlicher Art, die sich im Rahmen der Abtretung bei einzelnen Zedenten stellen, gehen zulasten aller Zedenten und kollidieren daher mit der Pflicht der Klägerin zur bestmöglichen Rechtsdurchsetzung eines jeden einzelnen Zedenten (vgl. LG München I, Urteil vom 07. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 179, juris).

    Tatsächlich partizipieren durch die Bündelung von stark heterogenen Ansprüche die einzelnen Zedenten - insbesondere diejenigen, deren Erfolgsaussichten grundsätzlich positiv erscheinen - überproportional am Risiko, das mit der Erhebung der weniger aussichtsreichen Klagen verbunden ist (vgl. dazu BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Rn. 55, juris; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 177, juris).

    Die Rentabilität eines Vergleichsschlusses dürfte insbesondere aufgrund der degressiven Gebührenordnung und der damit verbundenen, im Verhältnis zum Streitwert niedrigeren Prozesskosten für den Prozessfinanzierer sehr viel früher eintreten als für die einzelne Zedentin (vgl. zu Letzterem LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 184, juris).

    Auf eine etwaige Einwilligung der Zedenten kommt es angesichts des im öffentlichen Interesse verfolgten Zwecks des RDG, den Rechtsuchenden vor unqualifizierten Rechtsdienstleistungen zu schützen, nicht an (so auch LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17; Rn. 190; LG Stuttgart, Urteil vom 10. Januar 2022 - 53 O 260/17; allg. Meinung: BeckOK RDG/Grunewald, 19. Ed. 1.10.2021, RDG § 4 Rn. 35; Krenzler, RDG § 4 Rn. 17, beck-online; Deckenbrock/Henssler/Deckenbrock, 5. Aufl. 2021, RDG § 4 Rn. 29; Johnigk in: Gaier/Wolf/Göcken, Anwaltliches Berufsrecht, 3. Aufl. 2020, § 4 RDG, Rn. 17).

  • BGH, 27.11.2019 - VIII ZR 285/18

    Zur Vereinbarkeit der Tätigkeit des registrierten Inkassodienstleisters "Lexfox"

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Erforderlich ist stets eine am Schutzzweck des Rechtsdienstleistungsgesetzes, die Rechtssuchenden, den Rechtsverkehr und die Rechtsordnung vor unqualifizierten Rechtsdienstleistungen zu schützen, orientierte Würdigung der Umstände des Einzelfalls einschließlich der Auslegung der hinsichtlich der Forderungseinziehung getroffenen Vereinbarungen (vgl. dazu BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, LexFox).

    Vielmehr kann die Aktivlegitimation des Inkassodienstleisters ohne Prüfung der im Streitfall erbrachten Rechtsdienstleistungen anhand der Vorschriften der § 3, § 2 Abs. 2, § 10 Abs. 1 S. 1 RDG, § 134 BGB nicht bejaht werden und andere hierzu vertretene Auffassungen, insbesondere etwa dahingehend, dass aufgrund einer "Tatbestandswirkung des Verwaltungsakts" - hier der Registrierung des Inkassodienstleisters im Rechtsdienstleistungsregister - die Zulässigkeit des Verhaltens der registrierten Person einer Nachprüfung durch die Zivilgerichte entzogen sei, sind nicht zutreffend (vgl. BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, LexFox, juris Rn. 42, 53 und 82).

    Dabei verkennt die Kammer nicht, dass es der Klägerin als registriertem Inkassodienstleister grundsätzlich nicht verwehrt ist, im Rahmen des außergerichtlichen Forderungseinzugs in substantieller Weise - auch begleitend zu einem Gerichtsverfahren - Rechtsberatung vorzunehmen (vgl. BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, LexFox, juris Rn. 144 f; BGH, Urteil vom 8. April 2020 - VIII ZR 130/19, juris Rn. 43 und 46).

    Während beim typischen Inkasso die einzelnen verfolgten Ansprüche häufig keinen Zusammenhang haben, sind beim (noch) zulässigen (Sammelklage-)Inkasso die Interessen der Kunden des Inkassodienstleisters zwar oft nicht deckungsgleich, aber im Grundsatz gleichgerichtet (so BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Rn. 55; BGH, Urteil vom 6. Mai 2020 - VIII ZR 120/19, Rn. 68; BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, Rn. 205, BGHZ 224, 89).

    Der Schutzzweck des RDG gebietet jedoch ein Durchschlagen der Nichtigkeit auf die zur Rechtsdurchsetzung erfolgte Forderungsabtretung (BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, BGHZ 224, 89-177, juris Leitsatz 3 und Rn. 58).

    Für den Kunden des registrierten Inkassodienstleisters ist im Falle einer nicht nur geringfügigen Überschreitung der Inkassodienstleistungsbefugnis die Nichtigkeit nach § 134 BGB hinsichtlich der mit der Inkassodienstleistung verbundenen Rechtsgeschäfte auch deshalb nicht unzumutbar, weil für ihn die Möglichkeit besteht, bei dem Inkassodienstleister, der nach § 12 Abs. 1 Nr. 3 RDG über eine Berufshaftpflichtversicherung mit einer Mindestversicherungssumme von 250.000 ? für jeden Versicherungsfall verfügen muss, Regress zu nehmen (vgl. zu Letzterem BGH, Urteil vom 27.11.2019 - VIII ZR 285/18, juris Rn. 93).

    Der Sinn und Zweck des § 4 RDG besteht darin, Interessenkollisionen zu vermeiden (BGH, Urteil vom 14. Januar 2016 - I ZR 107/14, ZIP 2016, 2169 Rn. 31; Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, BGHZ 224, 89 Rn. 189 m.w.N.).

    Hieran ändert nichts, dass die vom Rechtsdienstleister übernommene Pflicht zur Prozessfinanzierung, wie auch hier der Fall (s.o.), keine andere Leistungspflicht im Sinne von § 4 RDG darstellt (vgl. hierzu BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, juris Rn. 199 ff).

  • BGH, 13.07.2021 - II ZR 84/20

    Sammelklage-Inkasso nach Insolvenz von Air Berlin zulässig

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    c) Ein Verstoß gegen § 3 RDG liegt ferner vor, weil die Tätigkeit der Klägerin - angesichts des vorgerichtlichen Schriftverkehrs und der Zeitpunkte der in Frage stehenden Vereinbarungen - ganz offensichtlich jedenfalls im Kern auf die gerichtliche Durchsetzung der Ansprüche gerichtet war, was zwar nicht per se unzulässig ist (vgl. zuletzt BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Airdeal-Entscheidung, Rn. 12 ff), aber weder dem typischen Inkasso entspricht, sondern davon abweicht (s.o.), vor allem aber auch nicht dem Sachverhalt entspricht oder mit selbigem vergleichbar wäre, der der vorgenannten Entscheidung des Bundesgerichtshofs zugrunde lag.

    Während beim typischen Inkasso die einzelnen verfolgten Ansprüche häufig keinen Zusammenhang haben, sind beim (noch) zulässigen (Sammelklage-)Inkasso die Interessen der Kunden des Inkassodienstleisters zwar oft nicht deckungsgleich, aber im Grundsatz gleichgerichtet (so BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Rn. 55; BGH, Urteil vom 6. Mai 2020 - VIII ZR 120/19, Rn. 68; BGH, Urteil vom 27. November 2019 - VIII ZR 285/18, Rn. 205, BGHZ 224, 89).

    Dementsprechend hat selbst ein einseitiger Verstoß gegen § 4 RDG die Nichtigkeit der betroffenen Regelung zur Folge, entweder, weil man § 4 RDG selbst als Verbotsgesetz im Sinne des § 134 BGB qualifiziert oder weil der Verstoß gegen § 4 RDG letztlich immer auch einen Verstoß gegen § 3 RDG als Verbotsgesetz im Sinne des § 134 BGB bedingt (so i.E. wohl BGH, Urteil vom 27. November 2019 - 285/18, Rn. 186; bejahend: LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 203; LG Ingolstadt, Urteil vom 7. August 2020 - 41 O 1745/18, Rn. 3028; LG Stuttgart, Urteil vom 10. Januar 2022 - 53 O 260/21; offengelassen: BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20; bejahend: BeckOK RDG/Grunewald, 19. Ed. 1.10.2021, RDG § 4 Rn. 38; Deckenbrock/Henssler/Deckenbrock, 5. Aufl. 2021, RDG § 4 Rn. 33; Krenzler, Rechtsdienstleistungsgesetz, RDG § 4 Rn. 18, beck-online; Johnigk in: Gaier/Wolf/Göcken, Anwaltliches Berufsrecht, 3. Aufl. 2020, § 4 RDG Rn. 1; offen: Tolksdorf, ZIP 2019, 1401, 1410).

    Zudem muss gerade hierdurch die ordnungsgemäße, d.h. objektive, frei von eigenen Interessen erfolgende Erfüllung der Rechtsdienstleistungspflicht gefährdet sein (RegE RDG, BT-Drucks. 16/3655, S. 51; BGH, Urteile vom 5. März 2013 - VI ZR 245/11, NJW 2013, 1870 Rn. 12 und vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20 -, Rn. 46, juris).

    4.2.1 Eine andere Leistungspflicht im Sinne des § 4 RDG im Verhältnis der Klägerin zu den einzelnen Zedenten wird dadurch begründet, dass die Klägerin als Inkassodienstleister jeweils zur bestmöglichen Durchsetzung der abgetretenen Forderungen verpflichtet ist und zwar selbst dann, wenn sie sich hierzu nicht ausdrücklich verpflichtet haben sollte (BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Rn. 49, juris).

    Tatsächlich partizipieren durch die Bündelung von stark heterogenen Ansprüche die einzelnen Zedenten - insbesondere diejenigen, deren Erfolgsaussichten grundsätzlich positiv erscheinen - überproportional am Risiko, das mit der Erhebung der weniger aussichtsreichen Klagen verbunden ist (vgl. dazu BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20, Rn. 55, juris; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, Rn. 177, juris).

    Dies gilt auch angesichts dessen, dass nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs das beschriebene Risiko des einzelnen Kunden umso weniger ins Gewicht fällt, je mehr die Durchsetzungsaussichten der jeweiligen Forderungen in rechtlicher bzw. tatsächlicher Hinsicht übereinstimmen (BGH, Urteil vom 13. Juli 2021 - II ZR 84/20 -, Rn. 55, juris).

  • BGH, 23.09.2020 - KZR 35/19

    LKW-Kartell - Kartellschadensersatz für den Käufer vom sog. LKW-Kartell

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Letzteres hat der Bundesgerichtshof vielmehr erst mit seinem Urteil vom 23. September 2020 (KZR 35/19 - LKW I, juris) geklärt, mithin vor der letzten Klageerweiterung der Klägerin im Dezember 2019 (s.o.).

    In Frage steht vielmehr die Zulässigkeit des klägerischen Geschäftsmodells, konkret die gebündelte (gerichtliche) Geltendmachung von tausenden von Zahlungsansprüchen und tausenden von Feststellungsbegehren inländischer wie ausländischer Unternehmen, weil der Beklagten als Anspruchsgegnerin ein wettbewerbsbeschränkendes Verhalten anzulasten ist, das - vermittelt durch den Abschluss von Umsatzgeschäften oder in anderer Weise - beim jeweiligen Zedenten unmittelbar oder mittelbar zu einem Schaden geführt hat (vgl. zu Letzterem BGH, Urteil vom 29. September 2020 - KZR 35/19, LKW-Kartell II, juris Rn. 31 m.w.N.), mithin zigtausenden, heterogenen (hierzu noch nachfolgend im Einzelnen) vermeintlichen Kartellschadensersatzansprüchen.

    Soweit der Bundesgerichtshof zu kartellschadensersatzrechtlichen Fragestellungen in Verfahren etwa zum sog. "Schienenkartell" oder zum sog. "LKW-Kartell" zu entscheiden hatte, hat er die Urteile der verschiedenen Berufungsgerichte ausnahmslos aufgehoben (BGH, Urteil vom 11. Dezember 2018 - KZR 26/17 - Schienenkartell I; BGH, Urteil vom 28. Januar 2020 - KZR 24/17 - Schienenkartell II, BGHZ 224, 281-302; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 70/17 - Schienenkartell III; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18 - Schienenkartell IV; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 4/19 - Schienenkartell V; BGH, Urteil vom 10. Februar 2021 - KZR 63/18 - Schienenkartell VI; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19 - LKW-Kartell [I], BGHZ 227, 84; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20 - LKW-Kartell II).

    Dementsprechend ist in kartellschadensersatzrechtlichen Streitigkeiten oftmals schon die Frage, ob der mutmaßlich Kartellgeschädigte überhaupt vom jeweiligen Kartell "betroffen" ist (vgl. zu Letzterem BGH, Urteil vom 29. September 2020 - KZR 35/19, LKW-Kartell II, juris Rn. 31 m.w.N.), mit einer Vielzahl von tatsächlichen Feststellungen verbunden.

    Die Vorschrift kommt für Kartellschadensersatzansprüche zwar regelmäßig als Anspruchsgrundlage in Betracht (vgl. etwa BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19, Rn. 16 - LKW-Kartell [I], BGHZ 227, 84).

    Zwar mögen noch die Tatbestandsmerkmale eines schuldhaften Verstoßes der Beklagten gegen europäisches oder nationales Kartellrecht - trotz aller rechtlicher Komplexität insofern (vgl. BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19, juris, LKW-Kartell I; Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20, juris, LKW-Kartell II) - einheitlich und gemeinsam zu beantworten sein, hingegen bereits die Kartellbetroffenheit der Erwerbsvorgänge in sachlicher wie zeitlicher Hinsicht nicht ohne Weiteres.

  • OLG Schleswig, 11.01.2022 - 7 U 130/21

    Verjährungshemmende Wirkung durch die Erhebung einer Inkasso-Sammelklage im sog.

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Gleichwohl darf nicht vernachlässigt werden, dass das RDG als Verbotsgesetz mit Erlaubnisvorbehalt konzipiert ist, das zulässige Rechtshandlungen im außergerichtlichen Bereich abschließend regelt, weshalb die jeweiligen Erlaubnistatbestände eng auszulegen sind (vgl. hierzu OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 53).

    Daraus folgt jedoch nicht automatisch die Zulässigkeit eines jeglichen Sammelklage-Geschäftsmodells, vielmehr ist jeder Einzelfall auf seine Vereinbarkeit hin zu prüfen und eine am Schutzzweck des RDG orientierte Würdigung aller Umstände einschließlich einer Auslegung der für die Forderungseinziehung konkret getroffenen Vereinbarungen vorzunehmen (vgl. zu Letzterem OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 54).

    Sie sind - noch mehr als gebündelte Zahlungsansprüche (vgl. dazu LG Braunschweig, Urteil vom 24. April 2020 - 11 O 3092/19, BeckRS 2020, 7293; LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, NZKart 2020, 398; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, EuZW 2020, 279) - typischer Gegenstand eines Anwaltsvertrags und liegen weit außerhalb des Inkassodienstleistern zugebilligten Tätigkeitsrahmens (vgl. OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 55; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 25; KG Berlin, ZMR 2019, 341 Rn. 42 ff; LG Berlin, Urteil vom 22 Oktober 2020 - 67 S 167/20, NJOZ 2021, 107 Rn. 20 ff).

    Die Überschreitung der Inkassodienstleistungsbefugnis kann nicht durch Hinzuziehung eines anwaltlichen Prozessbevollmächtigten kompensiert werden (BGH, Urteil vom 3. Juli 2008 - III ZR 260/07, NJW 2008, 3069; OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 58; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 28 und 36).

    Damit fällt ihre Tätigkeit schon nach dem Wortlaut nicht mehr unter die Ausnahmeerlaubnis für die Erbringung außergerichtlicher Rechtsdienstleistungen nach dem RDG (vgl. ebenso OLG Schleswig in anderer Sache, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 55 f).

  • BGH, 13.04.2021 - KZR 19/20

    LKW-Kartell II

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Soweit der Bundesgerichtshof zu kartellschadensersatzrechtlichen Fragestellungen in Verfahren etwa zum sog. "Schienenkartell" oder zum sog. "LKW-Kartell" zu entscheiden hatte, hat er die Urteile der verschiedenen Berufungsgerichte ausnahmslos aufgehoben (BGH, Urteil vom 11. Dezember 2018 - KZR 26/17 - Schienenkartell I; BGH, Urteil vom 28. Januar 2020 - KZR 24/17 - Schienenkartell II, BGHZ 224, 281-302; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 70/17 - Schienenkartell III; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18 - Schienenkartell IV; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 4/19 - Schienenkartell V; BGH, Urteil vom 10. Februar 2021 - KZR 63/18 - Schienenkartell VI; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19 - LKW-Kartell [I], BGHZ 227, 84; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20 - LKW-Kartell II).

    Auch wenn nach höchstrichterlicher Rechtsprechung jedermann Kartellschadensersatz beanspruchen kann und sich eine kartellbedingte Preisüberhöhung auf 1. Marktstufe rechnerisch in den von dem jeweiligen Endkunden auf nachgelagerter Stufe zu zahlenden Markt- bzw. Transaktionspreis anteilig wiederfindet (vgl. dazu BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20, juris), bedarf es gleichwohl zur tatrichterlichen Überzeugung tatsächlicher Anknüpfungstatsachen, dass dieser rechnerische Anteil auch auf das Kartell zurückzuführen ist, mithin eine kartellbedingte Preisüberwälzung stattgefunden hat (vgl. dazu BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI, juris), was z.B. (nähere) Ausführungen zur Erwerbskette erfordern kann.

    Da nach der mittlerweile gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs lediglich eine "tatsächliche Vermutung" (vgl. zuletzt BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20, LKW-Kartell II, juris Rn. 25 ff) und nach § 33a Abs. 2 Satz 1 GWB 2017 lediglich eine widerlegliche Vermutung dafür besteht, dass ein "Kartell" einen Schaden verursacht, sind regelmäßig die Wirkungen der Zuwiderhandlungen auf den betroffenen Markt unter Einbeziehung ökonomischer Sachverständiger festzustellen.

    Zwar mögen noch die Tatbestandsmerkmale eines schuldhaften Verstoßes der Beklagten gegen europäisches oder nationales Kartellrecht - trotz aller rechtlicher Komplexität insofern (vgl. BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19, juris, LKW-Kartell I; Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20, juris, LKW-Kartell II) - einheitlich und gemeinsam zu beantworten sein, hingegen bereits die Kartellbetroffenheit der Erwerbsvorgänge in sachlicher wie zeitlicher Hinsicht nicht ohne Weiteres.

  • LG Hannover, 04.05.2020 - 18 O 50/16

    Zuckerkartell: Kaufland verstößt gegen Rechtsdienstleistungsgesetz

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Sie sind - noch mehr als gebündelte Zahlungsansprüche (vgl. dazu LG Braunschweig, Urteil vom 24. April 2020 - 11 O 3092/19, BeckRS 2020, 7293; LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, NZKart 2020, 398; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, EuZW 2020, 279) - typischer Gegenstand eines Anwaltsvertrags und liegen weit außerhalb des Inkassodienstleistern zugebilligten Tätigkeitsrahmens (vgl. OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 55; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 25; KG Berlin, ZMR 2019, 341 Rn. 42 ff; LG Berlin, Urteil vom 22 Oktober 2020 - 67 S 167/20, NJOZ 2021, 107 Rn. 20 ff).

    d) Schlussendlich verstößt die Klägerin vorliegend gegen § 3 RDG, weil kartellrechtliche Schadensersatzansprüche nicht Gegenstand einer erlaubten Inkassodienstleistung sein können (so i.E. auch LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, Rn. 171 - Zuckerkartell; LG Hannover, Urteil vom 1. Februar 2021 - 18 O 34/17, Rn. 296 - Zuckerkartell (CDC) die Kammer so bereits in Sachen 30 O 176/19, Urteil vom 20. Januar 2022, juris).

    (1) Das Kartellschadensersatzrecht ist - anders als typische Inkassodienstleistungen - geprägt von schwierigen rechtlichen Fragestellungen (vgl. LG Hannover, Urteil vom 1. Februar 2021 - 18 O 34/17, Rn. 293 - Zuckerkartell (CDC); Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, Rn. 169 - Zuckerkartell).

    Die publizierten Entscheidungen des Bundesgerichtshofs, der Kartellsenate der Oberlandesgerichte und der (spezialisierten Kartell-) Zivilkammern zum sog. "Sammelklage-Inkasso" im Kartellschadensersatzrecht (OLG Düsseldorf, Urteil vom 18. Februar 2015 - VI-U (Kart) 3/14, Rn. 61 - CDC (Zementkartell); LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, Rn. 171 - Zuckerkartell; LG Hannover, Urteil vom 1. Februar 2021 - 18 O 34/17, Rn. 296 - Zuckerkartell (CDC); LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17; LG München I, Urteil vom 28. Juni 2019 - 37 O 18505/17; LG Stuttgart, Urteil vom 18. Februar 2019 - 45 O 12/17; LG Stuttgart, Urteil vom 10. Januar 2022 - 53 O 260/21; die Kammer, Urteil vom 18. Februar 2019 - 30 O 72/18) belegen vielmehr, dass schon in rechtlicher Hinsicht eine Vielzahl von Problemen besteht.

  • BGH, 28.06.2011 - KZR 75/10

    ORWI - Kartellteilnehmer haften auch mittelbar Geschädigten auf Schadensersatz

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Nachdem entsprechend der höchstrichterlichen Rechtsprechung "jedermann" Kartellschadensersatz geltend machen kann (vgl. etwa: EuGH, Urteil vom 13. Juli 2006 - C-295/04 bis C-298/04; BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10 - ORWI), sofern er ein kartelliertes Produkt - gleich auf welcher Markstufe, also direkt oder indirekt, von einem Kartellanten oder einem Dritten (gegebenenfalls in einer Erwerbskette) - bezogen hat, birgt bereits die Beurteilung der Frage nach dem Berechtigten, wie auch die der Berechtigung der geltend gemachten Forderungen aufgrund des regelmäßig außerordentlich umfang- und detailreichen Sachverhaltes große Schwierigkeiten.

    Auch wenn nach höchstrichterlicher Rechtsprechung jedermann Kartellschadensersatz beanspruchen kann und sich eine kartellbedingte Preisüberhöhung auf 1. Marktstufe rechnerisch in den von dem jeweiligen Endkunden auf nachgelagerter Stufe zu zahlenden Markt- bzw. Transaktionspreis anteilig wiederfindet (vgl. dazu BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20, juris), bedarf es gleichwohl zur tatrichterlichen Überzeugung tatsächlicher Anknüpfungstatsachen, dass dieser rechnerische Anteil auch auf das Kartell zurückzuführen ist, mithin eine kartellbedingte Preisüberwälzung stattgefunden hat (vgl. dazu BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI, juris), was z.B. (nähere) Ausführungen zur Erwerbskette erfordern kann.

    Feststellungen dazu, an wen und zu welchem Preis die Waren veräußert wurden sowie welche Faktoren auf den jeweiligen Marktstufen für die jeweilige Preisbildung relevant waren und ob und in welchem Umfang auf den jeweiligen Marktstufen eine Schadenswälzung möglich oder wahrscheinlich war, sind regelmäßig auch deshalb notwendig, weil der Einwand der Schadenswälzung grundsätzlich zulässig ist (grundlegend: BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI, juris; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18, Schienenkartell IV, juris Rn. 46).

    Eine solche Schadensweiterwälzung kann der Schädiger dem Geschädigten regelmäßig auch entgegenhalten (grundlegend: BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18, Schienenkartell IV).

  • BGH, 19.05.2020 - KZR 8/18

    Schienenkartell IV

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Soweit der Bundesgerichtshof zu kartellschadensersatzrechtlichen Fragestellungen in Verfahren etwa zum sog. "Schienenkartell" oder zum sog. "LKW-Kartell" zu entscheiden hatte, hat er die Urteile der verschiedenen Berufungsgerichte ausnahmslos aufgehoben (BGH, Urteil vom 11. Dezember 2018 - KZR 26/17 - Schienenkartell I; BGH, Urteil vom 28. Januar 2020 - KZR 24/17 - Schienenkartell II, BGHZ 224, 281-302; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 70/17 - Schienenkartell III; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18 - Schienenkartell IV; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 4/19 - Schienenkartell V; BGH, Urteil vom 10. Februar 2021 - KZR 63/18 - Schienenkartell VI; BGH, Urteil vom 23. September 2020 - KZR 35/19 - LKW-Kartell [I], BGHZ 227, 84; BGH, Urteil vom 13. April 2021 - KZR 19/20 - LKW-Kartell II).

    Feststellungen dazu, an wen und zu welchem Preis die Waren veräußert wurden sowie welche Faktoren auf den jeweiligen Marktstufen für die jeweilige Preisbildung relevant waren und ob und in welchem Umfang auf den jeweiligen Marktstufen eine Schadenswälzung möglich oder wahrscheinlich war, sind regelmäßig auch deshalb notwendig, weil der Einwand der Schadenswälzung grundsätzlich zulässig ist (grundlegend: BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI, juris; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18, Schienenkartell IV, juris Rn. 46).

    Eine solche Schadensweiterwälzung kann der Schädiger dem Geschädigten regelmäßig auch entgegenhalten (grundlegend: BGH, Urteil vom 28. Juni 2011 - KZR 75/10, ORWI; BGH, Urteil vom 19. Mai 2020 - KZR 8/18, Schienenkartell IV).

  • OLG Braunschweig, 07.10.2021 - 8 U 40/21

    Schadensersatzansprüche eines in der Schweiz ansässigen Käufers eines Fahrzeugs

    Auszug aus LG Stuttgart, 28.04.2022 - 30 O 17/18
    Sie sind - noch mehr als gebündelte Zahlungsansprüche (vgl. dazu LG Braunschweig, Urteil vom 24. April 2020 - 11 O 3092/19, BeckRS 2020, 7293; LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020 - 18 O 50/16, NZKart 2020, 398; LG München I, Urteil vom 7. Februar 2020 - 37 O 18934/17, EuZW 2020, 279) - typischer Gegenstand eines Anwaltsvertrags und liegen weit außerhalb des Inkassodienstleistern zugebilligten Tätigkeitsrahmens (vgl. OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 55; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 25; KG Berlin, ZMR 2019, 341 Rn. 42 ff; LG Berlin, Urteil vom 22 Oktober 2020 - 67 S 167/20, NJOZ 2021, 107 Rn. 20 ff).

    Die Überschreitung der Inkassodienstleistungsbefugnis kann nicht durch Hinzuziehung eines anwaltlichen Prozessbevollmächtigten kompensiert werden (BGH, Urteil vom 3. Juli 2008 - III ZR 260/07, NJW 2008, 3069; OLG Schleswig, Urteil vom 11. Januar 2022 - 7 U 130/21, juris Rn. 58; OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 28 und 36).

    Das Erfordernis der eigenen besonderen Sachkunde auf Seiten des Inkassodienstleisters entfällt auch hier nicht dadurch, dass er einen Rechtsanwalt mit der weiteren Durchsetzung der abgetretenen Forderung beauftragt (vgl. OLG Braunschweig, Urteil vom 7. Oktober 2021 - 8 U 40/21, juris Rn. 28 und 36).

  • LG Hannover, 01.02.2021 - 18 O 34/17

    Schadenersatzbegehren wegen kartellbedingt überhöhter Zuckerpreise; Feststellung

  • LG Stuttgart, 10.01.2022 - 53 O 260/21

    Fehlende Aktivlegitimation eines Inkassodienstleisters für eine

  • BGH, 11.12.2018 - KZR 26/17

    Quoten- und Kundenschutzkartell: Anscheinsbeweis hinsichtlich des Eintritts eines

  • BVerfG, 20.02.2002 - 1 BvR 423/99

    Rechtsberatung durch Inkassounternehmen

  • LG Stuttgart, 20.01.2022 - 30 O 176/19

    Sammelklage-Inkasso, Rundholzvermarktung - Fehlende Aktivlegitimaton eines

  • LG München I, 28.06.2019 - 37 O 18505/17

    Unzulässige Feststellungsklage zur Durchsetzung eines Schadensersatzanspruches

  • BGH, 18.07.2000 - X ZR 62/98

    Umfang und Verjährung des Bereicherungsanspruchs bei Tilgung einer Schuld

  • BGH, 07.04.2009 - KZR 42/08

    Millionenklage gegen Mitglieder des Zementkartells ist zulässig

  • OLG Düsseldorf, 18.02.2015 - U (Kart) 3/14

    Verjährung vor dem Inkrafttreten der 7. GWB -Novelle entstandener

  • BGH, 10.02.2021 - KZR 63/18

    BGH billigt Pauschalierungsklausel für Schäden durch Kartellabsprachen

  • BGH, 28.01.2020 - KZR 24/17

    Schienenkartell II - Erforderlichkeit eines konkreten Schadensnachweises bei

  • BGH, 23.09.2020 - KZR 4/19

    Schienenkartell V

  • BGH, 19.05.2020 - KZR 70/17

    Schienenkartell III

  • LG Stuttgart, 18.02.2019 - 30 O 72/18

    Erlaubnisbedürftige Rechtsdienstleistung: Parteifähigkeit einer zum Zwecke der

  • LG Stuttgart, 18.02.2019 - 45 O 12/17

    Zivilprozessrecht: Zulässigkeit der Durchsetzung von

  • BGH, 14.01.2016 - I ZR 107/14

    Schadensregulierung durch Versicherungsmakler - Wettbewerbsverstoß:

  • EuGH, 20.09.2001 - C-453/99

    Courage und Crehan - Schadensersatz im Kartellrecht

  • BGH, 05.03.2013 - VI ZR 245/11

    Schadenersatzanspruch bei Verkehrsunfall: Einziehung der abgetretenen Forderung

  • BGH, 21.03.2018 - VIII ZR 17/17

    Nichtigkeit von im Wege des Factorings vorgenommenen Forderungsabtretungen wegen

  • BGH, 14.03.2019 - 4 StR 426/18

    Betrug (Täuschung über Tatsachen: Tatsachenbegriff, konkludente Täuschung durch

  • LG Ingolstadt, 07.08.2020 - 41 O 1745/18

    Nichtige Abtretungsvereinbarungen: Myright-Klage gegen Audi abgewiesen

  • BGH, 02.07.1998 - IX ZR 63/97

    Zustandekommen eines Anwaltsvertrages; Pflicht zur Aufklärung über die Höhe des

  • EuGH, 13.07.2006 - C-295/04

    Manfredi - Artikel 81 EG - Wettbewerb - Kartell - Durch Kraftfahrzeuge, Schiffe

  • BGH, 08.04.2020 - VIII ZR 130/19

    Inzidentprüfung einer unanfechtbaren Entscheidung über das Ablehnungsgesuch durch

  • BGH, 14.12.1959 - II ZR 187/57

    Lufttaxi - Eigenkapitalersetzende Darlehen

  • BVerfG, 14.08.2004 - 1 BvR 725/03

    Zum Umfang von im Rahmen von Inkassotätigkeit erlaubter Rechtsberatung

  • BGH, 03.07.2008 - III ZR 260/07

    Rechtsanwalt als Erfüllungsgehilfe im Beratungsvertrag einer

  • BGH, 09.06.2008 - AnwSt (R) 5/05

    Abgrenzung zwischen Anwalts- und Inkassotätigkeit; Erfolgshonorar nur bei

  • BGH, 06.05.2020 - VIII ZR 120/19

    Klage aus abgetretenem Recht des Wohnraummieters gegenüber der beklagten

  • EuGH, 01.08.2022 - C-588/20

    Daimler (Ententes - Camions à ordures ménagères) - Vorlage zur Vorabentscheidung

  • BGH, 10.03.1983 - VII ZR 135/82

    Berücksichtigung nicht fristgerechten Vorbringens

  • LG Hannover, 19.10.2020 - 13 O 24/19

    Vorabentscheidungsersuchen: Spezialfahrzeuge als Fall des Beschlusses der

  • LG Berlin, 22.10.2020 - 67 S 167/20

    Anspruchsgeltendmachung aus der Mietpreisbremse in Berlin: Nichtigkeit einer

  • BFH, 20.08.2012 - III B 246/11

    Abgrenzung zwischen Anwalts- und Inkassotätigkeit - Einkünftequalifikation bei

  • OLG Düsseldorf, 15.11.1984 - 8 U 22/84
  • OLG München, 04.12.2017 - 19 U 1807/17

    Ansprüche aus einem Prozessfinanzierungsvertrag mit Abtretungsvereinbarung

  • BGH, 05.04.1976 - III ZR 79/74

    Klage auf Vergütung der Tätigkeit als Rechtsanwalt - Abgrenzung zwischen

  • BGH, 12.06.2018 - KZR 56/16

    Zur Verjährung von Schadensersatzansprüchen bei Kartellverstößen

  • EuG, 02.02.2022 - T-799/17

    Das Gericht weist die Klage von Scania ab und bestätigt die von der Kommission

  • BGH, 17.07.2003 - I ZR 295/00

    Individualisierung der Klagegründe durch Bezugnahme auf eine Anlage

  • BGH, 17.10.2003 - V ZR 84/02

    Schadensmindernde Berücksichtigung von Steuervorteilen; Darlegungs- und

  • BGH, 18.03.2010 - I ZR 181/08

    Haftung des ausführenden Frachtführers nach den Grundsätzen der

  • BGH, 11.02.2004 - VIII ZR 127/03

    Anforderungen an die Bestimmtheit des Klagegrundes

  • OLG Düsseldorf, 14.05.2008 - U (Kart) 14/07

    Zulässigkeit der Klage einer Aktiengesellschaft belgischen Rechts, die Ansprüche

  • LG Dortmund, 13.03.2023 - 8 O 7/20
    Zudem seien Inkassodienstleister trotz des gesetzlichen Sachkundenachweises in diesem Bereich typischerweise nicht sachkundig (Vgl. LG Stuttgart, Urteil vom 20. Januar 2022, Az.: 30 O 176/19, juris Rn. 88 ff. - Rundholzkartell D1; LG Mainz, Urteil vom 7. Oktober 2022, Az.: 9 O 125/20 - Rundholzkartell Rheinland-Pfalz, juris; ähnlich zu Schadensersatzfällen aus anderen Kartellverletzungen LG Hannover, Urteil vom 4. Mai 2020, Az.: 18 O 50/16, juris Rn. 171-177 - Zuckerkartell (Kaufland); LG Hannover, Urteil vom 1. Februar 2021, Az.: 18 O 34/17, juris Rn. 296 ff. - Zuckerkartell (CDC); LG Stuttgart, Urteil vom 28. April 2022, Az.: 30 O 17/18, juris Rn. 74 ff. - LKWKartell).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht